DIE ERINNERUNG AN DAS EHEMALIGE GESTAPO-LAGER NEUE BREMM

Neue Bremm, um 1943.  Privataufnahme des Barackenlagers von der gegenüberliegenden Straßenseite
Neue Bremm, um 1943. Privataufnahme des Barackenlagers von der gegenüberliegenden Straßenseite


Von Anfang 1943 bis Ende 1944 nutzte die im Saarbrücker Schloss residierende Gestapo-Leitstelle wegen der Überfüllung der Gefängnisse ein Barackenlager auf der Neuen Bremm unweit der französischen Grenze als erweitertes Polizeigefängnis.

 

Das mit Stacheldraht und Wachtürmen gesicherte Lagergelände, ca. 150 x 80 m groß, bestand aus einem Männer- und ab Ende 1943 einem Frauenlager, in dem sogenannte Arbeitserziehungshäftlinge, politische Gefangene, Transporthäft-linge, „Nacht- und Nebel“ - Häftlinge, Kriegsgefangene und aus rassischen Gründen Verfolgte interniert waren.

Nach neuesten Forschungsergebnissen lag die durchschnittliche Belegung des Lagers bei 600 bis 800 Gefangenen. Die Namen von 82 ermordeten Häftlingen sind bezeugt, die tatsächliche Zahl der Todesopfer dürfte beträchtlich höher gewesen sein.

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1998 gründete sich die »Initiative Neue Bremm« als Zusammenschluss zunächst von einem Dutzend, später dann von gut zwanzig Bürgerinnen und Bürgern, die als Historiker oder Kulturwissenschaftlerinnen, Architekten und Künstlerinnen, Museumsleute sich der Gedenk- und Erinnerungsarbeit verpflichtet fühlten.

Oberstes Ziel war es, die Erinnerung an das schreckliche Geschehen durch unterschiedlichste Aktionen im öffentlichen Diskurs präsent zu halten und nicht etwa durch den erfolgreichen Abschluss eines Projekts für abgehakt zu erklären.

Mit Tagungen, Vorträgen von Zeitzeugen, nicht zuletzt durch die eingangs erwähnten Forschungsarbeiten von Prof. Dr. Rainer Hudemann und Elisabeth Thalhofer gelang eine spürbare Verbreiterung und Vertiefung des Wissens über die »Neue Bremm«. Große Zeitzeugen-Serien in der »Saarbrücker Zeitung« oder Reportagen im Saarländischen Rundfunk ebneten dem Thema den Weg in die breite Öffentlichkeit.

 

Anfang 2004 wurden die Arbeiten zur Neugestaltung der »Gedenkstätte Gestapo-Lager Neue Bremm« durchgeführt. Am 8. Mai 2004 konnte die Gedenkstätte in Anwesenheit des saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller, des stellvertretenden Landtagspräsidenten Kurt Schoenen, zahlreicher Persönlichkeiten aus Politik und Kultur und rund 40 Überlebender des »Gestapo-Lagers Neue Bremm« offiziell der Öffentlichkeit übergeben werden.

 

Im Jahr 2018 konnte – mit  finanzieller Unterstützung des Bundes sowie der Saarländischen Landesregierung, der Landeshauptstadt Saarbrücken, der Saarland Sporttoto GmbH und der Stiftung ME-SAAR – der vierte und zunächst letzte Bauabschnitt auf dem Gelände des ehemaligen Gestapo-Lagers fertiggestellt werden.

 

Aber ganz nach den erwähnten Vorstellungen der Initiative Neue Bremm kann die Fertigstellung der Gedenkstätte kein Schlusspunkt der Bemühungen, sondern allenfalls das Ziel einer Etappe im Bereich "Erinnernug wachhalten!" sein.

Ein großes Augenmerk ist hierbei auch auf die Arbeit mit Jugendlichen gerichtet.

Die Mitglieder der Initiative Neue Bremm:

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Peter Alt, Architekt; Gerhard Ames, Direktor des Historischen Museums Saar; Stefan Barton; Horst Bernard, VVN-Bund der Antifaschisten e.V.; Dr. Kurt Bohr, Saarländische Gesellschaft für Kulturpolitik e.V.; Prof. Andreas Brandolini, Hochschule der Bildenden Künste (HBK) Saar; Silke Brück; Günther Buth, Kulturamt LHS Saarbrücken; Prof. Dr. Richard van Dülmen (+), Universität des Saarlandes (UdS); Rolf Giegold, HBK Saar; Dieter Gräbner, Saarbrücker Zeitung; Prof. Horst Gerhard Haberl, HBK Saar; Prof. Dr. Dr. h.c. Rainer Hudemann, UdS; Dr. Burkhard Jellonnek, Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes; Michael Klug, Direktor des Hotels "Mercure", Accor-Gruppe; PD Dr. Bärbel Kuhn, UdS; Charly Lehnert, Lehnert-Verlag; Prof. Wolfgang Lorch, Architekt; Harald Meimeth, Journalist, Saarländischer Rundfunk; Dr. h.c. Fred Oberhauser, Journalist; Walter Pitz, Kulturamt der LHS Saarbrücken; Dietmar Renger (+), VVN-Bund der Antifaschisten e.V.; Michael Sander, Landesarchiv Saarbrücken; Prof. Bernd Schulz, ehem. Direktor Stadtgalerie Saarbrücken; Dr. Elisabeth Thalhofer; Ernest W. Uthemann, Direktor Stadtgalerie; Georg Vogel, Geschäftsführer Landesjugendring Saar