Stelen-Einweihung am 14.11.2010
vor dem Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken:

Theater-Intendant Hermann Wedekind   
Geboren am 18. November 1910 in Coesfeld
Gestorben am 16. Januar 1998 in Wadern.

 

Der gebürtige Westfale Hermann Wedekind wurde 1935 nach ersten Engagements in Hagen und Bielefeld vom renommierten Intendanten Heinz Hilpert an das Deutsche Theater nach Berlin geholt (1935 - 1943) und startete an der Oper Danzig und darauf an der Dresdener Staatsoper eine Karriere im  Fach des jugendlichen Heldentenors.

 

Nach der kriegsbedingten Schließung aller Theater im September 1944 und den sein Leben prägenden Ängsten im Dresdener Bombenhagel im Februar 1945 wurde er nach dem Krieg von 1946 bis 1950 Oberspielleiter in Bonn, baute das Theater in Münster auf und leitete seit 1954 das Theater in Basel.

 

1960 übernahm der vielgefragte Künstler die Intendanz des Stadttheaters und späteren Saarländischen Staatstheaters in Saarbrücken. Durch die Zusammenarbeit mit dem Dirigenten und von ihm berufenen Generalmusikdirektors Siegfried Köhler machte Wedekind das dortige Musiktheater bundesweit bekannt, entdeckte mit Montserrat Caballé und anderen zahlreiche spätere Stars der Opernbühne.

Unermüdlich war sein Einsatz auf dem Gebiet der Völkerverständigung, vor allen Dingen mit Blick nach Osteuropa. Durch Gastregien und gegenseitige Gastspiele legte er in der schwierigen Zeit des „Kalten Krieges“ den Grundstein für die erste Städtepartnerschaft zwischen einer Kommune im Nato – und Warschauer Pakt, die am 22. März 1975 zwischen Saarbrücken und Tiflis, der Hauptstadt Georgiens, offiziell besiegelt wurde. „Kunst kennt keine Grenzen“, war der unermüdlich eingeforderte Leitspruch des umtriebigen Theatermannes und Friedens-Botschafters. 

 

Neben zahlreichen Ehrungen wurde Hermann Wedekind 1995 vom früheren sowjetischen Außenminister und amtierenden Präsidenten Georgiens, Eduard Schewardnadse, zum ersten Ehrenbürger der Republik Georgien ernannt.